CSRD in Österreich: Was Unternehmen zur Corporate Sustainability Reporting Directive wissen müssen

In Österreich rückt die EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zunehmend in den Fokus von Unternehmen, die nachhaltiger und transparenter wirtschaften wollen. Die neue Richtlinie verpflichtet mehr Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und legt umfangreiche Standards fest. Was bedeutet das konkret für österreichische Unternehmen? Welche Anforderungen und Chancen bringt die CSRD? In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die wichtigsten Punkte, die Unternehmen in Österreich beachten sollten.
Was ist die CSRD und warum ist sie relevant für Unternehmen in Österreich?
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine EU-weite Regelung zur verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung, die Unternehmen zur Offenlegung von ESG-Daten (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) verpflichtet. Für österreichische Unternehmen bedeutet dies, dass sie nicht nur finanzielle Kennzahlen offenlegen, sondern auch Umwelt- und Sozialdaten transparent darstellen müssen. Damit soll ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und zur Bekämpfung des Klimawandels geleistet werden.
Mit der CSRD richtet sich die EU nicht mehr nur an große börsennotierte Unternehmen, sondern erweitert den Kreis der Berichtspflichtigen auch auf mittelgroße Unternehmen und KMUs, sofern sie bestimmte Schwellenwerte überschreiten. In Österreich werden durch die CSRD daher viele Unternehmen betroffen sein, die bisher nicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet waren.
Die CSRD richtet sich nicht mehr ausschließlich an große börsennotierte Unternehmen, sondern erweitert den Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen auf zahlreiche kapitalmarktorientierte mittelgroße Firmen. Kleinere und mittlere Unternehmen (KMUs) sind von der Richtlinie zwar in der Regel nicht direkt betroffen, jedoch oftmals indirekt: Die Offenlegungspflicht im Rahmen der CSRD erstreckt sich nämlich auch auf die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette. Das bedeutet, dass größere Unternehmen, die zur Berichterstattung verpflichtet sind, künftig verstärkt Informationen zu ökologischen, sozialen und Governance Aspekten von ihren Lieferanten und Partnern anfordern werden. Dadurch geraten auch viele österreichische KMUs, die bisher keine Berichtsverpflichtungen hatten, zunehmend in den Fokus um gegebenenfalls Nachhaltigkeitsdaten zur Verfügung stellen.
Die wichtigsten Anforderungen der CSRD für österreichische Unternehmen
Die CSRD definiert klare Berichtsstandards und -inhalte, die Unternehmen einhalten müssen. Die wichtigsten Anforderungen sind:
Berichtsstandards: Unternehmen müssen sich an die „European Sustainability Reporting Standards“ (ESRS) halten, die spezifische Inhalte und Methoden zur Erfassung und Offenlegung von ESG-Daten festlegen. Diese Standards sollen eine Vergleichbarkeit der Berichte ermöglichen.
Berichtspflicht für mehrere Nachhaltigkeitsaspekte: Die CSRD erfordert umfassende Daten zu Umweltthemen wie CO₂-Emissionen, Ressourcenverbrauch und Biodiversität, aber auch zu sozialen Themen wie Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit und Unternehmensführung.
Prüfung durch externe Dritte: Nachhaltigkeitsberichte müssen künftig von externen Prüfern bewertet werden, ähnlich wie bei Finanzberichten. Dies soll die Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit der Angaben erhöhen.
Chancen und Herausforderungen der CSRD für Unternehmen in Österreich
Die Einführung der CSRD bringt neben Herausforderungen auch zahlreiche Chancen für österreichische Unternehmen mit sich:
Wettbewerbsvorteil durch Nachhaltigkeit: Die verstärkte Transparenz über Nachhaltigkeitsmaßnahmen kann Unternehmen dabei helfen, sich als umweltbewusste Marktführer zu positionieren und dadurch Kunden, Investoren und Geschäftspartner zu gewinnen.
Verbesserte Datenlage: Die Anforderungen der CSRD führen zu einer fundierten Datengrundlage, die auch intern für strategische Entscheidungen genutzt werden kann. Unternehmen können ihre Effizienz in puncto Umwelt- und Sozialverantwortung gezielt steigern.
Kosten und Ressourcenaufwand: Gleichzeitig bedeutet die Umsetzung der CSRD für viele österreichische Unternehmen einen erheblichen Aufwand, sowohl in finanzieller als auch in personeller Hinsicht. Kleine und mittelgroße Unternehmen stehen hier vor besonderen Herausforderungen und wobei das Hinzuziehen von externer Expertise sehr dabei helfen kann Anforderungen korrekt zu erfüllen.
Ein vorausschauendes Management kann durch die Implementierung effizienter Prozesse und einer guten Datenbasis nicht nur die Berichtspflicht erfüllen, sondern die CSRD-Umsetzung in einen Wettbewerbsvorteil umwandeln.
Fazit: Die CSRD als Chance für nachhaltige Unternehmensentwicklung in Österreich
Die CSRD in Österreich verändert die Spielregeln für die Nachhaltigkeitsberichterstattung grundlegend. Während sie auf den ersten Blick einen zusätzlichen Aufwand darstellt, eröffnet sie auch weitreichende Chancen für Unternehmen, die Nachhaltigkeit ernst nehmen. Eine transparente ESG-Berichterstattung und die Anpassung an die neuen Standards können das Vertrauen der Stakeholder stärken und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichern.
Unternehmen in Österreich sollten die Anforderungen der CSRD nicht als bloße Pflicht sehen, sondern als Möglichkeit, ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu stärken, sich Vorteile im Wettbewerb zu erarbeiten, und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Denn eine verantwortungsvolle und nachhaltige Geschäftsentwicklung wird nicht nur von Regulierungsbehörden, sondern zunehmend auch von Kunden und Investoren honoriert.
Gerne unterstützen wir Ihr Unternehmen dabei, die Anforderungen der CSRD effizient zu erfüllen und die Potenziale einer transparenten ESG-Berichterstattung auszuschöpfen. Erfahren Sie mehr zu unseren Beratungsleistungen auf Grüne Betriebe. Für weitere Informationen können Sie uns auch gerne unter scc-kontakt@oesb.at kontaktieren.